Sonntag, 28. Februar 2010
Ein voller Erfolg
Weiter ging es mit der Aufnahme der CBi Verankerung, die in 2700m Wassertiefe liegt. Verankerungsarbeiten gehören zu den "Routinejobs" an Bord, dennoch ist bei dieser Arbeit stets Vorsicht geboten, weil auf einem schaukelnden Schiff mit gespannten Leinen und schwerem Gerät gearbeitet wird. Bei den Verankerungsarbeiten zeigt sich immer wieder, wie gut Wissenschaft und Besatzung zusammenarbeiten - da sitzt jeder Handgriff. Kurzum: die Verankerung wurde professionell von unserem Verankerungsteam Götz, Gerd, Christian und Marco abgeborgen. Uns Forscher freut dabei, das alle Sedimentfallen gearbeitet haben und auch die verankerte Videokamera aufgezeichnet hat - ein voller Erfolg!
Doch noch war unser Tag nicht vorbei. Der nächste Punkt auf dem Arbeitsplan war das Aussetzen einer Treibfalle, die mehrere Tage mit der Strömung mitdriftet und dabei sinkende Partikel auffängt. Auch das Aussetzen dieses "Geschleuders", wie wir Verankerungen mit langen Leinen gerne nennen, verlief ohne Probleme.
Kurz nach dem Abendbrot, waren dann nochmal unsere Biologen Morten und Stefan dran um Wasserproben aus den Partikelmaxima nehmen. Anschließend war eigentlich der Einsatz von Andreas' in-situ Pumpen geplant, doch leider mussten wir diesen zu seinem bedauern abbrechen, weil sich über den Tag eine sehr hohe Dünung aufgebaut hat, die das Aussetzen der Geräte für Mensch und Maschine zu gefährlich machten.
Zur Zeit befinden wir uns auf dem Weg nach Osten und fangen morgen früh um 6°° erneut mit den Stationsarbeiten an.
Viele Grüße von See an die treuen Blogleser, Nicolas Nowald, Meeresgeologe
Samstag, 27. Februar 2010
Erstes Arbeitsgebiet erreicht
Danach haben wir unsere erste Verankerung ausgelöst. Dies ist eine lange Leine, die durch ein Gewicht am Boden gehalten wird. Auftriebskörper ziehen die Leine senkrecht und in bestimmten Tiefen sind Sensoren an der Verankerung befestigt. In diesem Fall handelt es sich um zwei Partikelfallen, die herabsinkende Partikel in einem Trichter auffangen und in einer Flasche sammeln. Unter dem Trichter ist ein Karussell von 20 Flaschen installiert, so dass man jeweils für ein bestimmtes Zeitintervall Partikel fangen kann. Damit lassen sich Aussagen über den Partikelfluss im Jahresverlauf treffen. Die Verankerung wurde akustisch angesprochen, warf ihr Gewicht ab und trieb, wie geplant, an die Oberfläche und konnte geborgen werden. Heute nacht wurden dann noch in situ-Pumpen gefahren. Sie wurden am Windendraht in verschiedenen Wassertiefen befestigt und pumpten über mehrere Stunden Meerwasser über installierte Filter. Heute morgen wurden die Pumpen wieder an Deck geholt. Nun werden gerade erneut CTD-Messungen durchgeführt und gleichzeitig eine neue Verankerung bereitgemacht, die heute mittag ausgesetzt werden soll.
Der Tag ist mit Arbeitsprogramm gefüllt, das Wetter ist glücklicherweise ruhig, um alle Arbeiten durchführen zu können. Allerdings sind die Temperaturen für uns ungewohnt, weil es in Deutschland vorher 15-20°C kälter war.
Von Bord der Poseidon viele Grüße von Götz Ruhland
Donnerstag, 25. Februar 2010
Auf dem Weg nach Süden
Langfristiges Ziel unserer Untersuchungen ist es, die so genannte biologische Pumpe in dem nordwestafrikanischen Auftriebssystem – ein extrem Plankton- und Fischreiches Gebiet - besser zu verstehen. Die biologische Pumpe entzieht über die Photosynthese der Organismen Kohlendioxid aus dem Meerwasser und der Atmosphäre und ist damit ein wichtiger Klimafaktor. Ein Beispiel einer Satelliten-Chlorphyllkarte mit unserem Arbeitsgebiet vor Kap Blanc ist auf dem Bild zu sehen. Gelbe und rote Farben zeigen Flächen, wo sich viel pflanzliche Biomasse in den oberen Wasserschichten befindet. Diese nimmt mit der Annäherung zur Küste hin zu, dabei ändert auch das Wasser seine schöne blaue Farbe zu grünen und braunen Tönen. Gleichzeitig wird es kälter, da nahe der Küste das nährstoffreiche Wasser aus der Tiefe aufsteigt. Wir besuchen das Gebiet seit 1988 und können damit auch längerfristige Veränderungen in diesem wichtigen Ökosystem untersuchen.
Von See
Gerhard Fischer
Mittwoch, 24. Februar 2010
Ausgelaufen!
Montag und Dienstag haben wir die beiden Container entladen und die Ausrüstung in den Laboren verstaut. Die restlichen Kollegen kamen am Dienstagnachmittag mit Verspätung in Las Palmas an und mussten gleich kräftig mit anpacken.
Heute morgen haben wir dann alle Kisten und Gegenstände seefest gelascht, also so befestigt, dass sie durch die mögliche Schaukelbewegung des Schiffes nicht von den Tischen fallen können. Nico und Christian haben die letzten Kabel an den Steuerkonsolen für das Cherokee ROV (remotely operated vehicle), unseren kleinen Unterwasserroboter, angeschlossen. Auf dem Peildeck, also ganz oben, wurde ein Staubsammler installiert, der wie ein Staubsauger Luft durch einen Filter zieht. Diese Proben sollen dazu dienen, den Staubeintrag aus der Sahara zu untersuchen. Dazu an anderer Stelle mal mehr. Nun muss noch die Partikelkamera vorbereitet werden, mit der wir später Aufnahmen von sinkenden Partikeln in der Wassersäule machen wollen. Und natürlich gibt es noch viele andere Kleinigkeiten zu präparieren und aufzubauen.
Nun sind wir endlich ausgelaufen und die Reise kann beginnen. Das Wetter spielt bisher mit, wenn auch auf den Wetterkarten ersichtlich ist, dass das nächste Sturmtief bereits heranzieht.
Zum Schluss noch zwei Bilder von Poseidon an der Muelle Grande in Las Palmas und unseren Ladearbeiten gestern morgen.
Beste Grüße von See von Götz Ruhland
Samstag, 20. Februar 2010
Der erste Teil der Gruppe fliegt Sonntag los
Am Sonntag fliegt die erste kleine Gruppe von 3 Expeditionsteilnehmern von Hannover nach Las Palmas. POSEIDON wird dann schon im Hafen liegen. Am Montag werden wir dann zwei Container mit Ausrüstung entladen und erst mal alles in den Labors bzw. an Deck verstauen. Dienstag erwarten wir neben einem Beobachter aus Mauretanien die restlichen 5 Teilnehmer. Diese werden nicht lange Zeit haben, um sich von der Anreise zu erholen, denn es müssen noch die Labors eingeräumt werden. Alles muss gut gesichert und gelascht werden, wenn es dann am Mittwoch morgen rausgehen soll auf den offenen Atlantik mit Kurs nach Süden in Richtung Kapverden. Dann gehts endlich los!
Gerhard Fischer
Fahrtleiter auf POS 396
Sonntag, 7. Februar 2010
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren!
deutsche Forschungsschiff POSEIDON einzusteigen.
Aber natürlich gilt es, eine solche Expedition vorzubereiten. Und darum
laufen in Bremen am Marum die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die
einzusetzenden Geräten müssen gewartet und präpariert werden. Speziell
das Cherokee-ROV, der kleine Tiefseeroboter, benötigt eine Menge Wartung
und Tests, damit später an Bord alles reibungslos funktioniert. Die
Ausrüstung muss in Kisten und auf Paletten verpackt werden, Listen
werden geschrieben. Und dann wird alles in 20' Container verpackt, vom
Zoll abgenommen und vorausgeschickt, damit wir bei unserer Ankunft alles
an Bord bringen können.
Es ist also noch einiges zu tun, bis wir in das Flugzeug steigen, dass
uns aus dem frostigen Norddeutschland auf die (hoffentlich) sonnigen
Kanarischen Inseln bringt.
Soviel für heute von Götz (verantwortlich für Logistik,
Tiefseeverankerungen und ROV-Pilot)